Nicht mit uns!

Mit Sorge nehmen wir die von der Insel-Direktion angekündigten Massnahmen zur Reduktion der Personalkosten zur Kenntnis.

Ein Verzicht auf eine Lohnverhandlungsrunde 2025 ist für uns keine Option. Die Lohnanpassungen konnten schon in den letzten Jahren nicht annähernd die Teuerungsrate ausgleichen, was einer Reallohnsenkung gleichkommt. Der gänzliche Verzicht auf eine Lohnanpassung träfe gerade die Berufsgruppen mit niedrigerem Einkommen besonders hart.

Die Stellenplanung muss transparent, nachvollziehbar und planbar kommuniziert werden. Bereits jetzt hat durch die sog. „Stellensteuerung“ effektiv ein Personalabbau stattgefunden. Die Dienstplanenden wurden oft mit kurzfristigen Entscheidungen konfrontiert, wodurch der Dienstplan improvisiert werden musste. Gerne unterstützen wir Sie hier mit unserer Dienstplanberatung.

Stichtage für Beförderungen sehen wir kritisch: bei kurzfristigen Abgängen bringt eine rasche Nachbesetzung aus den eigenen Reihen oft die nötige Stabilität. Es ist eine Frage der Wertschätzung, Kolleg:innen nach Erhalt ihres Facharzttitels mit der zusätzlichen Verantwortung auch die entsprechende Lohnerhöhung zuteilwerden zu lassen.

In Zeiten eines zunehmenden Ärztemangels in der Schweiz fordern wir dringend den Erhalt der Weiterbildungs- und Oberarztstellen anstelle von Stellenabbau. Wenn zudem befristete Verträge im Sinne einer "natürlichen Fluktuation" nicht mehr verlängert würden, wäre dies für die Attraktivität der Inselgruppe als Ausbildungsstandort von grossem Nachteil.

Wir geben zu bedenken: Bereits jetzt ist die Lage in den Abteilungen durch Personalknappheit und finanziellen Druck im Betrieb angespannt. Eine weitere Verschärfung der Personalsituation würde zu Qualitätseinbussen in der Patientenversorgung führen und somit einen weiteren Rückgang der Patientenzahlen nach sich ziehen. Vielmehr muss in Zeiten von Personalknappheit und Imageeinbussen in die Wertschätzung der Mitarbeitenden investiert werden, um so den Standort „Insel“ für Arbeitnehmende, Zuweisende, Patientinnen und Patienten wieder nachhaltig attraktiv zu gestalten.

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